MS „NORDFRIESLAND“ – 1978

Mit dem Bau der NORDFRIESLAND festigte sich eine gesamte Fährschiffsgeneration, deren Schiffe und Nachbauten das optische Erscheinungsbild der WDR über 40 Jahre prägen sollte. Nachdem es sechs Jahre keinen Fährschiffsneubau mehr gegeben hatte konnte man die Erfahrungen, die seitdem beim Betrieb mit der 1972 gebauten „Schleswig-Holstein“ in den Neubau einfließen lassen. Endlich wurden von vorn herein die Maschinenabgase direkt über Schornsteine in die Höhe abgeleitet und belästigten die Fahrgäste nicht mehr mit dem Geruch. Tatsächlich gab es, mit Ausnahme der Namensvorgängerin von 1966, bis dahin keine Fähre, die diesem Umstand Rechnung getragen hatte. Alle Abgase wurden bis dahin stumpf aus dem Rumpf geleitet und umgaben das jeweilige Schiff in einen schwarzen Dunst. Die sechs Jahre ältere Schwester wurde prompt nachgerüstet.

Auch vom Erscheinungsbild bestach das Schiff durch abgerundete Formen. Erstmalig wurde ein hydraulisches Bugvisier verbaut. Damit gehörte das ständige Öffnen und Reißen der Rolltore zumindest auf dem Vorschiff endlich der Vergangenheit an.

Mit einer Kapazität von 45 PKW und stolzen 970 Passagieren wurden hier erneut  in die Zukunft weisende Maßstäbe gesetzt, an denen sich ihre nachfolgenden Schwestern orientierten.

Nach neun Betriebsjahren waren die NORDFRIESLAND unrentabler geworden. Eine Schiffsverlängerung von 9,90 m ermöglichte bei gleicher Besatzungsstärke das Schiff weitaus wirtschaftlicher zu betreiben. Im Laufe der Jahre erfuhren die Inseln einer immer größer werdenden Beliebtheit und die WDR trug dem, durch die Verlängerung zweier Fährschiffe, Rechnung. Für die NORDFRIESLAND hieß es im Jahre 1987: Auf zur Meyer-Werft nach Papenburg. Und auch hier wurde eine, bis zu diesem Zeitpunkt nicht vorhandene Einrichtung für den Fahrgast eingebaut: Als erstes Schiff der Flotte erhielt die NORDFRIESLAND einen Personenfahrstuhl.

Nach weiteren sieben Dienstjahren gab die Reederei 1994 einen weiteren Neubau bei der Husumer Schiffswerft in Auftrag. Eigentlicher Zweck dahinter war, dass man mit diesem neuen Schiff die Husumer Schiffswerft in ihrer Existenz retten wollte. Somit wurde ein für spätere Jahre avisierter Neubau vorgezogen. Nun wurde nach einem Käufer für die beiden „Oldies“ gesucht. Der besseren Ausstattung ist es wohlmöglich geschuldet, dass die NORDFRIESLAND schnell einen Käufer fand. Auf der Husumer Schiffswerft wurde das Schiff im Winter 1995 für eine sehr lange Seereise ausgerüstet….der Käufer kam nämlich aus Thailand. Im März startete, die nun unter dem bis heute noch aktuellen Namen RAJA 1 fahrende NORDFRIESLAND Richtung Ko Samui.

Der Traditionsname ruhte nicht lange. Bereits im 6. Dezember 1994 wurde das neue Fährschiff mit dem Namen NORDFRIESLAND vom Stapel gelassen – auch sie fährt auch heute noch.

 

Nordfriesland V

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