Planwagen 1:50 – Baubeschreibung

Dagebüll HafenZiel des Projekts ist eine einfache Kleinserie, die einen Planwagen der WDR (Wyker Dampfschiffs Reederei) darstellen soll. Eingesetzt wird dieser Wagen später als Ladung auf der MS Nordfriesland, bzw. als Standmodell in den entsprechenden Hafenanlagen. Aufgrund der Menge an geforderten Wagen steht eine schnelle Fertigung im Vordergrund, allerdings ohne all zuviel Detailtreue einzubüßen.

 

Aus diesem Grund wird der Wagen nicht von Grund auf aufgebaut, sondern basiert auf einem Siku-Modell im Maßstab 1:50, dem „Fortuna Zwei-Achs-Anhänger„.

 

 

 

Der Erste Schritt, nach dem Öffnen der Verpackung ist das Entfernen der Ladefläche und Ladebordwände, da diese später separat gelackt werden und der Aufbau der Einzelteile so schneller von statten geht. Des Weiteren wird zeitgleich die Seitenkipperfunktion entfernt, da der Planenaufbau später fest auf das Fahrgestell aufgesetzt wird.

Oberhalb des Herstellerschriftzuges werden die Seitenbordwände eingekürzt. Die jetzige Höhe entspricht den sichtbaren Klappen des Originals. Die zu öffnende Klappe wird fest eingeklebt, da keine Funktion vorgesehen ist und so eine höhere Stabilität gegeben ist. Ebenso vereinfacht sich der Aufbau des Planengerüstes.

 

Die Stützen des Gerüstes werden aus Bambusspießen gefertigt. Die Materialkosten tendieren gen Null, da es sie in Großverpackungen für schmales Geld gibt. Die Grifffläche wird eingekürzt und dient als Klebefläche. Teilweise sichtbar ist zum Schluss der eigentliche Spieß. Dieser stellt das „Gerippe“ hinter der Plane dar.

 

Zeitgleich kann ein, beim Zersägen der Spieße, mittels Dekoupiersäge, entstehendes Abfallstück genutzt werden um die Lücke im Fahrgestell, die beim Entfernen der Kippfunktion entstanden ist zu schließen. Ober- und Unterkante werden mit einer kleinen Feile an die vorhandene Struktur angepasst.

 

Da das Original eine Luftbremse besitzt dürfen natürlich auch die entsprechenden Schläuche im Modell nicht fehlen. Hierzu wird ein Stück Kabel zugeschnitten, dass direkt auf der Deichsel befestigt wird.

 

 

 

Hierbei ist zu beachten, dass das Drehgestell weiterhin frei beweglich ist. Der Anschluss der Kabel wird später von der Ladefläche verdeckt. Ein Spalt wird somit verdeckt.

 

 

 

Um die Anschlüsse auf Seiten der Zugmaschine hervorzuheben werden diese jeweils mit einem Tropfen Farbe hervorgehoben. Verwendung finden hierbei Farben der Marke Vallejo Game Color. Goldgelb 72007 und 72010 Blutrot. Nähere Informationen zu Vallejo Game Color gibt es unter Tabletopart.info. Hier findet man auch Hinweise zur Verarbeitung.

 

Während Farbe und Kleber trocknen, geht es weiter mit dem Zuschnitt der Elemente für das Rahmengerüst des Planenaufbaus. Die Maße werden direkt am Modell abgenommen. Vorgabe hierbei ist unterhalb von 8cm zu bleiben. Unbedingt beachten: Aufbau und Plane erhöhen das Gerüst nochmals um etwa 5mm!

 

Die fertig geschnittenen Stützen werden mit Sekundenkleber direkt mit der Bordwand verklebt. Hilfreich ist hierbei die sehr große Klebefläche des Griffes. Sie sorgt für Stabilität und ist beim Ausrichten nützlich. Achtet darauf, dass ihr rechtwinklig arbeitet, da sonst der gesamte Wagen anschließend unwiderruflich windschief erscheinen wird.

 

Mit Stahllineal und Cuttermesser werden nun aus einer Polysterolplatte etliche gleich hohe Streifen herausgeschnitten, die für das weitere Grundgerüst genutzt werden. Mit etwa 4mm Höhe erreicht man genügend Stabilität, erzeugt aber gleichfalls keine Klötze, die später durch die Plane hindurchscheinen. Die richtige Unterlage und Druckfreies Arbeiten nicht vergessen!

 

Zuerst werden die horizontalen Gestellteile eingesetzt, da im Anschluss noch von oben die mittleren, senkrechten Stützen eingefügt werden. Oben sind bereits die vorderen und hinteren Querträger verklebt, auf die später die höchste Längsstrebe angebracht wird. An den Ecken können ruhig 1-2 mm Luft entstehen, da diese mit der Plane verdeckt werden.

 

Es ist von Vorteil die Verklebung der mittleren Vertikalstreben erst jetzt vorzunehmen, da man so direkt drei Klebepunkte zur Verfügung hat und ein winkliges Ausrichten vereinfacht wird. Die Stützen selbst werden genau wie die Eckstützen zugeschnitten und von der Höhe an die oberste Querstrebe angepasst.

 

Anschließend kann die Konstruktion für den Dachbereich aufgesetzt werden. Auch hier muss nicht bis auf den letzten Millimeter eingepasst werden. Vielmehr sollte man immer das fertige Erscheinungsbild im Auge behalten. Hier also das Fallen der Plane über das Gerüst. Ansonsten wirkt das fertige Modell mangels Dynamik zu steif.

 

Unerlässlich ist die optische Kontrolle und das Überprüfen der Höhe bevor es an das Verkleben der Plane geht. Ist diese erst einmal angebracht, erschwert es Korrekturen ungemein. Zum Jetzigen Zeitpunkt hat der Anhänger ein Höhe von 7,6cm. Wird inklusive Plane 7,7cm erreichen. Dies entspricht 3,85m.

 

Die Plane besteht in diesem Fall aus einem Baumwollstoff, der fest mit dem fertigen Gerüst verklebt wird. Hierzu wird zähflüssiger Sekundenkleber verwendet. So ist auch ein verschieben des Stoffes während des Anbringens noch bedingt möglich. Quer zur Webrichtung wird nun eine gerade Kante geschnitten.

 

Diese wird an der Längsseite des Anhängers bündig mit der Oberkante Bordwand verklebt. Die Eckpfosten werden mit einem Stift markiert. Nicht zu knapp, da die Plane hier zum Schluss mittels Klebstoff „vernäht“ wird. Entlang dieser Kante wird mit einer Schere eingeschnitten.

 

 

So erhält man nun eine Kante, von der aus man sich weiter vortasten kann. Der Stoff wird über das Gerüst gezogen und auf der Gegenüberliegenden Seite wird analog zu dem oben Genannten verfahren. Die Webrichtung des Stoffes immer im Auge behalten, denn Anhänger werden nicht diagonal bespannt …

 

Seiten und Unterkanten werden immer bündig verarbeitet. Durch den weichen Stoff lassen sie sich sehr gut ziehen, kleine Unregelmäßigkeiten bei der Schnittgrenze lassen sich so ausgleichen. Trägt man etwas mehr Kleber auf oder tränkt den Stoff gar damit, ist ein Verarbeiten deutlich einfacher. Klebestellen von außen immer mit einem Holzstab glattstreichen.

 

Als letzte Nähte bleiben so alle vier Ecken offen. Die Plane ist bewusst nur unten verklebt, da sie bei der späteren Lackierung durch die Feuchtigkeit über das Gerüst fallen soll und so ein wenig an Dynamik gewinnt. Denkt einfach einmal an ein wenig Wind. Pustet sanft gegen die Plane und ihr bekommt ein ungefähre Vorstellung.

 

Auch die Ecken werden nun mit Klebstoff getränkt und ineinander gefaltet. Sie dürfen sich hier ruhig überlappen, da die Plane im Original mit einer Kordel verschlossen wir und die Plane niemals gleichmäßig gespannt ist. Geplant ist diese Kordel als Detail nach der Lackierung anzubringen.

 

 

Nach erfolgtem Aushärten kann nun die nächste Probe erfolgen. Das endgültige Modell lässt sich nun bereits mehr als erahnen. Ein Zusammenkleben der einzelnen Elemente wird jedoch erst nach der Lackierung erfolgen. Ebenso das Anbringen der einzelnen Details. Diese Schritte folgen in Teil 2  des Tutorials.

 

Die reine Bauzeit, bis zu dem jetzigen Punkt, kann mit etwa 2,5 bis 3 Stunden angegeben werden, inklusive Trocknungszeiten. Allerdings nur sofern man Material und Werkzeug griffbereit hat.

In die Lackierwerkstatt kommen dann vorerst diese beiden Schmuckstücke:

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