Planwagen 1:50 – Lackierung / Umbauten / Details

Im Zweiten Teil des Planwagen Tutorials geht es darum, dass in Teil 1 gefertigte Modell farblich zu gestalten. Zusätzlich wird das Chassis nachträglich noch mit einem veränderten Unterfahrschutz versehen, da sich die ursprüngliche Idee nicht bewährt hat.

Hierfür wird ein Kabelkanal zurechtgesägt, um stabile aber nicht zu massive Streben zu erhalten. Die Breite beträgt ca. 3-4mm. Um das Zersägen zu erleichtern bietet es sich an, den Kabelkanal mit „Deckel“ zusammen zu sägen, auch wenn dieser keine weitere Verwendung findet.

 

Anschließend werden die entstandenen Stücke entgratet und unter das Chassis gehalten. Im Original schließt der Unterfahrschutz teilweise mit der Unterkante Felge, teilweise mit der Radnabe zusammen ab. Hier wird ein Mittelweg gewählt, um die Anhänger gleichmäßiger erscheinen zu lassen.

 

Eingeklebt werden die Stücke unterhalb der Träger. Achtet darauf, dass das Vorderrad sich noch frei drehen lässt und nicht gegen die Anbauteile schlägt. Verwendung findet hier auch wieder Sekundenkleber. Die Bauteile werden später keinerlei mechanischer Belastung ausgesetzt werden.

 

 

Aus der bereits verwendeten dünnen Polysterolplatte werden nun vier dünne Streifen herausgeschnitten und quer zur Halterung angebracht. Achtet auch hier auf die Vorderreifen, um ein Blockieren zu verhindern.

 

 

Um ein Abkleben der sensiblen Teile zu umgehen, werden nun die Reifen entfernt. Der Vallejo Farbton 72012 Scarlett Red entspricht dem Originalfarbton der Lackierung durch Siku. Ein langes Anmischen oder eine Komplettlackierung sind somit nicht notwendig. Die Farbe kann bei Bedarf mit Wasser verdünnt werden.

 

Unterfahrschutz, Felgen, das eingesetzte Holzstück und die durch die Schnitte entstandenen metallenen Stellen werden nun mittels Airbrush bemalt. Um harte Übergänge zu vermeiden wird ein sanfter Übergang zur Originallackierung gesprüht. Details zum verwendeten System finden sich weiter unten.

 

Während das Fahrgestell trocknet, werden die Oberteile für das Lackieren vorbereitet. Hierzu werden die Segmente mittels wiederverwendbarer Klebstoffmasse (s.g. Elefantenschnott) auf kleine Podeste geklebt, um ein einfaches Arbeiten zu ermöglichen.

 

 

Zum Einsatz kommt hier ein einfaches Airbrush-System der Firma Revell. Für die farbliche Gestaltung wird vorerst Revell Aqua Color Blau matt No. 56 als Grundierung verwendet. Gemischt mit Aqua Color Mix erreicht man eine sprühfähige Konsistenz. Hierfür bietet sich ein drittes Mischgefäß an, dass sich verschließen lässt, um Farbe vorzuhalten.

 

Nach dem ersten Farbauftrag sieht das Modell dann so aus. Immer daran denken, lieber mehrere dünne Schichten zu sprühen, als das Modell unter einer dicken Schicht zu begraben. So schwer es auch fällt. Lieber zu früh wegstellen und nochmals nacharbeiten, als hinterher Lacknasen zu finden. Die Farbe trocknet innerhalb von ca. 30 Min.

 

Währenddessen lässt es sich gut am Fahrgestell weiterarbeiten. Hierzu werden die Farbtöne 72101 Off White und 72155 Heavy Charcoal ausgewählt. Ein bewusster Verzicht auf Schwarz/Weiß soll das natürliche Erscheinungsbild fördern, da diese „klaren“ Töne in freier Wildbahn kaum anzutreffen sind.

 

Zunächst wird die Stoßstange weiß gemalt. Nummernschild und erhabene Bauteile werden anschließend dunkel übermalt. Im Original befindet sich kein  Nummernschild am Wagen, somit bleibt es bei der leeren Halterung. Das Zugmaul ist übrigens im Original nicht vorhanden, verbleibt aber am Modell um mehr optischen Anreiz zu bieten.

 

Mit den bereits verwendeten Farbtönen für die Luftschläuche werden nun die dunklen erhabenen Stellen auf der Stoßstange getuscht und somit ein optischer Akzent gesetzt. Achtet darauf einen kleinen dunklen Rand zu lassen, um die Bauteile deutlicher hervor zu heben. Die Heckpartie ist somit fertig.

 

Auf die erste Farbschicht des Planwagens wird nun eine weitere, im gleichen Farbton, aufgesprüht. Die durch die vorher genutzten Halterungen entstandenen unbemalten Stellen nicht vergessen. Anschließend wird mit Off White, an der Heckklappe, eine Nummerierung des Anhängers vorgenommen.

 

Die, zum Verschließen der Plane, genutzten Kordeln werden mit 0,75mm Takelgarn imitiert. Mit ein paar Tropfen Sekundenkleber werden diese Entlang der Planennähte angebracht und abgelängt. Wem das Ergebnis zu hell erscheint, kann die geklebte Kordel mit etwas Heavy Charcoal trockenbürsten, um sie künstlich zu altern.

 

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Habt ihr zuviel Sekundenkleber genutzt, kann es zu matten weißen Stellen auf der Plane kommen. Diese einfach nach einer kurzen Trockenzeit mit etwas blau übermalen und schon verschwinden sie.

 

 

Das gesamte Projekt, wird nun vor dem Verkleben mit Lack versehen. Hierzu werden der Einfachheit halber ebenfalls Vallejo Lacke genutzt und mit der Sprühpistole verarbeitet. Hauptsächlich 70522 Satin Varnish für Plane und Fahrgestell. Auf die „Rücklichter“ wird anschließend 70510 Gloss Varnish getupft um sie leuchtender erscheinen zu lassen.

Die fertigen Bauteile werden nun mit Kleber endgültig zusammengefügt und das fertige Modell tritt in Erscheinung. Die einzuplanende Zeit für den Zweiten Bauabschnitt lässt sich schwer angeben, da sie sehr stark von der Übung im Umgang mit Farben und Airbrush abhängt. Vorsichtig geschätzt würde ich etwa 2 Stunden angeben. Aber setzt euch nicht unter Druck, den Zeitrahmen einzuhalten, denn vom Finish hängt das Erscheinungsbild eures Modells ab. Zum Abschluss nun noch ein paar Bilder der fertigen Planwagen.

 

3 Gedanken zu „Planwagen 1:50 – Lackierung / Umbauten / Details&8220;

  1. Dinge die ich bei weiteren Modellen ändern würde:
    Da mir die Plane zu flockig erscheint, würde ich anderen, glatteren Stoff verwenden, evtl. sogar Kunststoff. Experimientieren werde ich demnächst einmal mit „blauen Müllsäcken“.
    Das Zugmaul würde ich entfernen und einen Kunststoffstreifen über die komplette Breite kleben, um näher am Original zu sein.

    Dinge die ich plane:
    – Einen geöffneten Planwagen, der Verladebereit auf der Mole abgestellt werden kann.
    – Einen „Jumbo“ mit größerer Ladefläche und ohne Plane.
    – Einen Möbelwagen mit geschlossenem Kastenaufbau.

  2. Hallo,

    über google bin ich auf deinen Umbau gestoßen (gefällt mir ganz gut).

    Statt Stoff würde ich dir ganz normale Servierten empfehlen.

    Als Modell diente ein Conrad Planen LKW an dem ich die hälfte abgesägt hatte.

    Den Planenaufbau hatte ich mit Holzleim bestrichen und anschließend die Servierten überspannt.
    Teilweise einfach ein bisschen zurück gewickelt und trocknen gelassen.

    Wenn alles fest ist einfach mit normalem Lack grundieren und dann mit der Wunschfarbe lackieren.

    Ich denke es hat sich gelont:

    http://up.picr.de/7743847yor.jpg

    http://up.picr.de/7743849wyy.jpg

    http://up.picr.de/7743851nmc.jpg

    Grüße, Jeremy

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